Weiße Riesen, Zweischwänzer und rote Riesenaffen

Autor: Dirk Liesch

Wie wir uns erinnern, hatten Undine und die Fee vom Vulkan, die eigentlich im Krater auf PIRINDIA lebt, ausgemacht, sich am Krakatau, einem Vulkan am Eingang des Ozean vor Indien, zu treffen. Undine hatte zwar keine Ahnung, mit welchem Zauber oder mit welcher Kraft es der Fee vom Vulkan möglich ist, durch das Magma zu reisen, was eigentlich alles verbrennt und was so heiß ist, dass es aus flüssigem Stein besteht. Aber ihre Freundin kann so in kurzer Zeit jeden Vulkan auf der Erde erreichen.

Aber kurz vor ihrem Ziel muss Undine einfach nochmal einen Stopp an der südlichsten Spitze von Lampung einlegen. Sie hat diesen Platz vor vielen Jahren entdeckt und liebte es so sehr, sich hier eine Weile auf die Felsen zu setzen und dem Treiben an Land zuzusehen. Hier kann sie nicht einfach vorbeireisen. Sie schwimmt in eine sehr schmale Bucht, die sich bis in den Wald erstreckt. Die Luft ist feucht und warm und oft regnet es auch. Hier kann sie das Leben in diesem Regenwald beobachten. Jetzt ist es aber gerade sonnig. Ganz still setzt sie sich auf einen Stein. Die Geräusche des Waldes faszinieren sie. Insbesondere fällt ihr ein Kreischen auf, was immer näher kommt. Zuerst entdeckt sie ein paar weiße Punkte im Grün der dichten hohen Baumwipfel. So wie es lauter wird kommen auch die nun erkennbaren weißen Vögel näher. „Sie sehen aus wie Papageien, aber doch etwas anders und sie sind noch größer als Dagobert, der Papagei von Magnus dem Piratenkapitän“, denkt Undine. Inzwischen klettern etwa zehn dieser weißen Riesen im Baum neben ihr herum und beobachten sie ebenfalls. Wahrscheinlich haben sie noch nie eine Nixe gesehen und sind vom Fischschwanz und den glänzenden Schuppen irritiert. Als Undine mit der Flosse ein wenig im Wasser plätschert, stellen sich bei den Papageien plötzlich weiße Federhauben auf dem Kopf auf. Das sieht wie eine Krone aus Federn aus. Sie sind beeindruckend, diese weißen Riesen. Die meisten sind so groß, wie Undines Arme lang sind. Mit den aufgestellten Federkronen wirken sie noch größer. Sie sind ganz weiß, zumindest fast. Vorn auf der Brust sind die Federn tatsächlich ein wenig gelblich. Undine hatte das erst als eine Reflektion, also eine Spiegelung des Sonnenlichts, gehalten.