Autor: Dirk Liesch
Hat die Sage von „Mami Wata“ etwas mit Dämona der Meerhexe zu tun? Und können diese überlieferten Geschichten helfen, Dämona von Lea abzubringen? Deshalb hat die Fee vom Vulkan Undine aufgefordert: „Erzähl sie!“ Also begann die Meeresfee zu erzählen:„Es ist eine Sage. Du weißt, die wird nur mündlich weitererzählt. Jede erzählt sie etwas anders. Ich erzähle sie so, wie ich sie im Gedächtnis behalten habe. Also: Vor der Westküste dieses Pferdekopf-Festlandes, das du „Afrika“ nennst, lebt ein übernatürliches Wasserwesen, das wie eine Nixe aussieht, einen Fischschwanz hat und sonst eine Frau ist. Diese Nixe oder Meerjungfrau hat starke Zauberkräfte, die sie entweder für sehr große Unglücke, Zerstörung und Leid einsetzt, oder aber für positive Dinge. Auf der positiven Seite kann sie Krankheiten heilen, Wohlstand und Geld bringen oder zum Erfolg und Glück der Fischer beitragen. Auf der negativen Seite, bringt sie Krankheit, Tod und Unglück. Außerdem kann sie Fruchtbarkeit oder Unfruchtbarkeit bringen, also beeinflussen, ob Kinder geboren werden, oder auch nicht. Vielleicht auch deshalb wird dieses Meereswesen auch „Mami Wata“ genannt, was in etwas „Mutter des Meeres“ bedeutet. Sie kann sich außerdem in jede Gestalt verwandeln, die sie möchte. Manchmal wird sie als extrem hässlich mit grüner Haut und glühenden Augen beschrieben, aber öfter scheint sie hier als sehr schöne weiße Meeresnixe, ähnlich den „Sirenen“ mit wundervollem Haar und betörender Stimme zu erscheinen. Dabei ist es ihr sogar möglich, für einige Zeit in der verwandelten Gestalt das Meer zu verlassen. Sehr oft wird sie mit Schlangen in Verbindung gebracht, was auch eine ihrer Lieblingsverwandlungen zu sein scheint, wenn sie sich an Land bewegt. An Land sollen aber ihre Zauberkräfte viel geringer sein.“
„Das ist ja wie bei Dir, Undine. Trotzdem bin ich sehr beunruhigt. Falls Dämona auch `Mami Wata` ist, kann sie das Meer verlassen und damit auch an Land nach Lea Ausschau halten“, unterbricht die Fee vom Vulkan: „Aber erzähl mal weiter. Ich bin gespannt“.
„Die Geschichte über einen Fischer, der auf den `Turtle Islands`, also den Schildkröten Inseln, lebte, erzählt, dass es dort einen armen einsamen Fischer gab, der nur eine windschiefe Hütte hatte, mit undichtem Dach, durch dessen Palmenblätter es bei Regen immer durchtropfte. Da er kein Geld hatte, war sein Fischerboot sehr alt, klein und zerbrechlich. Auch sein altes Netz war klein und löchrig. So konnte er weder mit seinem Boot weit genug aufs Meer hinausfahren, wo es mehr und größere Fische gab, noch konnte er mit diesem schlechten Netzt viele Fische fangen. Oft waren es nicht genug für ihn selbst und fast nie hatte er Fische, um sie auf dem Markt zu verkaufen um ein wenig Geld zu bekommen, um sich etwas Anderes zu kaufen. Also lebte er fasst nur von Fisch und war zufrieden, wenn er zumindest genug für sich hatte und nicht hungern musste.