Autor: Dirk Liesch

Wie Ihr aus der letzten Geschichte wisst, missachtete Artur gerade das strenge Verbot seines Vaters, dem berüchtigten Piratenkapitän Magnus „des Starken“. An den schlafenden Wachen vorbei, schlich sich Artur über die Planken aufs Schiff – und noch dazu auf den „Schwarzen Falken“.
Einen kleinen Moment hatte er gezögert und überlegt, ob er den beiden Wachen das Fass unter dem Hintern wegziehen sollte. Ganz deutlich konnte Artur das Bild sehen, wie die beiden eingeschlafenen Piraten nach hinten fallen und ins Wasser purzeln. Das gäbe einen „Platsch“.

Dabei würden die rote Qualle und ihr Freund das Seepferdchen noch viel mehr erschrecken als bei den Kanonenkugeln. Doch dann wäre Artur entdeckt und er könnte nicht heimlich aufs Schiff. Schade, er hätte gern gesehen, wie die Wachen mit wild rudernden Armen im Wasser planschen und wie sie wie „begossene“ Pudel wieder an Land gekommen wären, ganz grün mit Algen behangen und mit einem Seestern auf dem Kopf. So hatten der Seestern und die Piraten Glück. Artur schlich auf Zehenspitzen über die Planken auf das Deck des „Schwarzen Falken“. Geschafft, die Wachen schnarchten weiter „hrrrr….hrrr“.

Zuerst überlegte Artur, ob er unten im dunklen Laderaum zwischen den Fässern und Säcken spielen sollte. Doch dazu war das Wetter heute viel zu schön. Auf Deck würden ihn die Wachen gleich entdecken, wenn sie aufwachen. Also entschied sich Artur für seinen Lieblingsort, den Aussichtskorb – ganz oben unter dem letzten Segel. Von dort konnte man fast die ganze Insel überblicken und sah die Felsen mit dem Nebelring, der die Insel schützte.
Aus dem Korb konnte er auch in die Fester der Baumhäuser schauen und sehen, was die Piraten und ihre Familien taten. Von hier hatte Artur schon entdeckt, wie ein Freund von ihm den großen Pudding eines dicken Piraten mopste und damit aus dem Fenster kletterte. Schnell hatte sich Artur dann am Seil heruntergeschwungen und war zum Geheimversteck seines Freundes in einem hohlen Baum gerannt. Er erwischte ihn noch bevor er mit dem Pudding anfangen konnte und bekam die Hälfte ab.