Artur`s erste Piratenfahrt

Na ja, vielleicht nicht bei allen Kämpfen und Stürmen. Manchmal fliegt Dagobert auch heimlich weg, wenn die Kämpfe besonders wild sind. Dann bemerkt ihn nämlich keiner, wenn er heimlich von den Süßigkeiten und leckerem Essen der Piraten nascht. Und wenn es dann später jemand bemerkt, dass etwas gemopst wurde und zum Beispiel sein Pudding weg ist, dann ist es Dagobert natürlich nicht gewesen. Ganz unschuldig sitzt er dann wieder auf der Schulter des Piratenkapitäns Magnus und schreit mit seiner krächzenden Stimme „Diebe, Diebe; findet den Dieb; haltet ihn!“ und dabei schaut er empört Richtung Tür, als wäre der Dieb aus der Tür davongerannt.

Ach ja, dachte Artur, unser Dagobert, wie alt er doch schon ist. Fast genauso alt wie mein Vater. Denn wisst ihr woher Dagobert seine tollen rot, blau, gelben Federn her hat? Von seinem Papa und seiner Mama. Könnt ihr euch erinnern? Damals als der weise und schlitzohrige Piratenkapitän die „Insel der Dämonen“ entdeckte, brachte er seinen roten Papagei mit. Genau der, der das erste Mal einen Menschen auf der Insel mit „Uhhu Ahha – lecker Fressen für die Nacht“ erschreckte, um damit vor seiner Freundin anzugeben. Das war die wunderschöne blaue Papageienprinzessin mit dem gelben Fleck am Hals, die vom Baum geplumpste, als ihr vor Schreck der Schnabel offen stehen geblieben war. Der rote Papagei und die blau gelbe Piratenprinzessin wurden danach Freunde und verliebten sich ineinander. War das ein Geknutsche. Jedes Mal, vielen sie fast dabei vom Baum, denn es war gar nicht so leicht mit solch großen Schnäbeln zu knutschen und sich gleichzeitig auf einem dünnen Ast festzuhalten, um nicht runterzupurzeln. Habt Ihr euch schon mal auf einem Ast abgeknutscht – seht Ihr – und ihr habt noch nicht einmal Schnäbel. Schon gar nicht solche Großen. Fast zur gleichen Zeit, wie der weise schlitzohrige Piratenkapitän mit seiner Frau ein kleines Baby namens „Magnus“ bekam, wurde der kleine Babypapagei „Dagobert“ geboren. Der rote Papagei war ganz stolz, weil sein Baby Dagobert rote Federn von Ihm geerbt hatte. Die Papageienprinzessin war ebenso stolz, weil Dagobert ihre blau gelben Federn geerbt hatte. Deshalb ist Dagobert nun kunterbunt „Rot“,  „Blau“ und „Gelb“. Außerdem hatte Dagobert einen ganz großen Schnabel, den er sicher von seiner Mama geerbt hatte. Im Gegensatz zu seiner Mutter nutzte er den Schnabel jedoch nicht zum Klettern, sondern zum Quatschen. Dagobert quatschte schon als Baby mit seinem großen Schnabel so viel dummes Zeug, dass man es sich gar nicht vorstellen kann. Baby Dagobert war mit seinem großen Schnabel ein solcher Dummschwätzer, dass die Piraten bald anfingen zu ihren Kindern zu sagen: „Du sollst nicht so einen großen Schnabel haben“. Dies verbreitete sich auf der ganzen Welt. Viele Jahre später, hört man nämlich viele Eltern in unzähligen Ländern dies zu ihren Kindern sagen, wenn diese frech sind oder dummes Zeug reden. Aber nur noch ganz wenige Eltern wissen, dass dies ursprünglich durch den großen Schnabel des Babypapagei Dagobert auf der „Insel der Dämonen“ entstanden ist.

Baby „Magnus“ und Baby „Dagobert“ waren sich sehr ähnlich. Natürlich nicht vom Aussehen, denn das Piratenbaby Magnus hatte keine Flügel und keinen Schnabel, sondern: Wenn Baby Magnus etwas haben wollte, schrie er, bis er es bekam. Babypapagei Dagobert schrie auch, bis er alles bekam, nur um leise zu sein. Darüber ärgerten sich die Eltern der beiden Babys. Deshalb entwickelten der rote Papagei und der Piratenkapitän einen Plan. Eines Tages brachten der rote Papagei und seine blau gelbe Prinzessin ihren Babypapagei Dagobert zum Baby Magnus. Zwischen beide Babys legte der weise Piratenkapitän einen Ball. Dagobert und Magnus sahen sich kurz an. Dann fingen beide fast gleichzeitig an zu schreien, weil jeder den Ball haben wollte. Nachdem sie eine Weile geschrien hatten und niemand ihnen den Ball gab, krabbelte zuerst Magnus selbst zum Ball und holte ihn sich. Sofort war Magnus still und glücklich, denn er hatte ja den Ball, aber Babypapagei Dagobert kreischte noch lauter, so dass Magnus freiwillig den Ball zu Dagobert rollte und sich die Ohren zuhielt. Erfreut nahm sich Dagobert den Ball und war still. Als Magnus entdeckte, dass Dagobert nun den Ball hatte und er nicht, begann er fürchterlich zu schreien, bis Dagobert den Ball zu Magnus rollte und sich die Ohren zuhielt. Mal schrie Magnus und mal schrie Dagobert, bis beide nicht mehr schreien konnten und feststellten, dass es auch ohne Schreien Spaß macht, den Ball hin und her zu rollen und sie begannen zu lachen. So lernten das Papageienbaby Dagobert und das Piratenbaby Magnus, dass es mehr Spaß machen kann, zu teilen statt alles für sich allein zu haben. Seit diesem Tag sind Dagobert und Magnus unzertrennliche Freunde – außer wenn Dagobert mal im Kampf verschwindet und einem der Piraten den Pudding und das leckere Essen wegnascht.