Barakoa

Während die drei Piraten mit Magnus von der Bucht zur Stadtmauer von Barakoa laufen, bleibt etwas Zeit um zu berichten, was mit der kleinen Tochter des Großmoguls von Indien geschah, nachdem sie von einem der beiden Lieblingsdelphine des Meereskönigs auf dem Strand abgelegt wurde.

Nachdem sich der schreckliche Sturm gelegt hatte, in dem das Schiff des Großmoguls gesunken ist, suchte der weitgereiste Händler Ignaz – was „der Feurige“ bedeutet- wie nach jedem Sturm die Strände weit um Barakoa ab.

Als erfolgreicher und erfahrener Händler wusste er, dass nach Stürmen allerlei wertvolle Dinge an den Strand gespült werden. Teilweise sind es Austern mit ganz wertvollen Perlen, seltene Meerestiere oder wunderschöne Korallen und Muscheln, die sich dann teuer in seinen Läden verkaufen ließen. Wenn Ignaz ganz viel Glück hatte, fand er Strandgut von untergegangenen Schiffen, z.B. Kisten mit Kleidern, Geschirr oder manchmal auch mit Gold und Edelsteinen. Deshalb suchte Ignaz ganz zeitig nach jedem Sturm die Meeresstrände ab, soweit er reiten konnte.
An diesem Morgen entdeckte er weit von Barakoa plötzlich eine ganze Menge Holz und Wrackteile. Auch Teile eines Mastes waren darunter. Somit wusste er, dass hier in der Nähe im Sturm ein Schiff untergegangen war. Deshalb durchsuchte er ganz gründlich jede Felsspalte und jedes Strandstückchen. Nach kurzer Zeit hatte er schon so viele Kisten gefunden, dass er sie gar nicht alle mit seinem Pferd mitnehmen konnte, sondern schon viele in einem Versteck verstecken musste. Er fand Kisten mit wertvollsten Stoffen und eine mit Gold und Edelsteinen, die nur so glitzerte, als er hineinsah. Doch plötzlich entdeckte er auf dem Strandabschnitt ein kleines Mädchen, welches bewusstlos und ganz nass am Strand lag. Als er näher kam, bemerkte er, dass das Mädchen noch lebte. Da Ignaz, obwohl er ein reicher Händler war, doch ein gutes Herz hatte,  konnte er nichts anderes tun, als das kleine Mädchen zu retten. Doch in dem wertvollen Kleid konnte er es nicht mit nach Barakoa nehmen. Jeder in der Stadt hätte sofort Verdacht geschöpft und Ignaz würde dann bestimmt seinen gefundenen Schatz verlieren. Nach einem armen schmutzigen Mädchen würde aber niemand fragen. Deshalb zog er dem Mädchen das wertvolle Kleid aus und legte es in eine der Truhen. Aus einem Stück Segelstoff schnitt er einen ganz einfachen ausgefransten Umhang und hing diesen dem Mädchen um. So nahm er sie mit nach Barakoa.