Das Geheimnis des Schwarzen Falken

Zum Glück musste sie nicht lange warten, bis Artur mit Magnus und den anderen beiden Piraten aus der Stadt kam. Geduckt hinter den dichten Büschen und dem hohen Gras folgte sie ihnen leise. Nach einer ganzen Weile erreichten sie eine einsame Bucht mit einem kleinen Strand an dem bereits ein kleines Boot mit zwei Piraten wartete. Wie sollte sich Lea aber ungesehen auf das Boot schmuggeln, wenn alle Piraten daneben stehen? Das hatten sich Artur und Lea noch nicht überlegt. Die Sonne ging gerade über dem Meer unter und das Wasser funkelte ganz golden. Da kam Lea plötzlich eine Idee. Sie nahm ihre beiden Goldstücke aus der Tasche und stellte sie so an einen Baum, dass sie das Licht der Sonne wie ein Spiegel reflektierten. Genau so, dass der zurückgespiegelte Lichtstrahl die beiden Piraten in dem kleinen Boot blendete. „Was ist dass denn? Das glitzert ja wie Gold?“, dachten die Piraten und liefen zu dem Baum. „Das ist ja tatsächlich Gold?“, sagte der Eine zum Anderen. Voller Freude über ihren Fund riefen sie Magnus, die beiden anderen Piraten und Artur zu sich, um ihren Fund zu zeigen. Umsichtig suchten alle in den Büschen, ob vielleicht noch mehr Goldstücke zu finden wären. Nur Artur erkannte den Trick. Als er vorsichtig zum Boot zurückblickte, entdeckte er gerade noch, wie ein kleiner blonder Kopf unter der Decke an der Spitze des Bootes, also am Bug, verschwand. Also genau dort, wo Piraten die Gewehre und Pistolen verstecken oder wo Fischer normalerweise ihre Netze aufbewahren.
Ganz still, heimlich und leise hatte sich Lea durch die Büsche zum Boot geschlichen, als sich alle Piraten um ihre beiden Goldstücke versammelt hatten. Im Sand und auch in den Büschen suchten sie eifrig nach mehr Gold.
Nachdem die Piraten nichts mehr fanden, kamen sie zurück zum Boot und fuhren zum „Schwarzen Falken“. Die zurückgebliebenen Piraten zogen das Boot auf Deck. „Segel setzen und zurück nach Hause“, rief Magnus, während er mit den anderen Piraten aus dem Boot an Deck sprang. Während sich die Segel aufblähten und mit einem Ruck, der „Schwarze Falke“ Fahrt aufnahm und immer schneller wurde, bis er zu fliegen schien, rief Magnus: „Und nun haben wir Hunger. Baut die Festtafel auf! Wo ist der Koch?“ „Wo ist der Koch? Hunger! Hunger!“, hörte Lea unter der Decke ein bekanntes Krächzen. Sie schielte mit einem Auge unter der Decke hervor. Sie hatte recht. Dagobert saß auf Magnus Schulter und gab Kommandos. Wahrscheinlich war er schon früher zurück aufs Schiff geflogen, um zu sehen, ob der Koch schon beim Essen kochen ist.