Nachdem alle Zutaten aus den Vorschlägen beschafft waren, ging es ans Ausprobieren. Das ging natürlich nur, wenn man immer wieder zum Vergleich vom richtigen Draguesito kostete. Die daraus folgende immer heiterere Stimmung der Kinder lockte auch die Papageien an, allen voran Dagobert. „Können wir euch helfen?“, war auch gleich die erste völlig uneigennützige Frage von Dago an Lea. Ohne eine Antwort abzuwarten, kostete er schon einmal aus dem Krug, den die drei Kinder aus dem Hafen besorgt hatten. Die anderen Papageien machten es gleich nach. Nur hatte der Rum auf die kleinen Papageien noch viel schneller eine Wirkung. Schon nach den ersten Schlucken war ein Großteil der Papageien nicht mehr zu gebrauchen, sondern kicherte nur noch in der Gegend herum.
Obwohl inzwischen die meisten Kinder der Meinung waren, dass Arturs Rezept für den Kinder-Draguesito aus Limette, Minze, Rohrzucker, Apfelsaft, Sprudelwasser und ein wenig Ingwer sowie Muskatnuss dem Original am nächsten kam, waren auch viele der Saftkombinationen aus den anderen Vorschlägen total lecker. Lea war der Meinung, dass auch Ingwer und Muskatnuss nicht unbedingt sein müssten und es viel schneller ging, den Trink zu mixen, wenn man keinen Ingwer und keine Muskatnuss reiben müsse. Inzwischen erinnerte das Verhalten einiger der Kinder an den tanzenden Kraken. Sie hielten ihre Arme in die Höhe oder falls sie dies nicht mehr konnten zur Seite und tanzten in Schlängellinie am Strand und im flachen Wasser. Zwei Jungen hatten sich auch schon die Trinks ein zweites Mal durch den Kopf gehen lassen. Sie hatten sie also erbrochen. Der sich in der Folge deutlich verschlechternde Geruch minderte den Elan an weiteren Versuchen. So wechselten die Kinder an eine andere Bucht, wo sie recht schnell im Schatten der Palmen einschliefen. Im Hafen fiel der fehlende Draguesito nicht auf, auch wenn sich einige wunderten, warum ein Papagei mit lallendem Gesang vom Himmel fiel und gleich darauf einschlief. Seit diesem Tag gab es viele neue Kindergetränke in der Piratensiedlung. Da diese nun keinen Rum mehr enthielten, konnten die Kinder sie auch trinken, wenn sie in ihren Seilschaukeln am Rande des Strandes schaukelten. Das waren Seile deren beiden Enden an einem Ast oder zwischen zwei Palmen befestigt waren und die die Kinder „Slings“ nannten. Irgendwann kam ein kleines Mädchen auf die Idee, die selbst erfundenen Getränke „Slings“ zu nennen, weil sie diese immer beim Schaukeln trank. Nach und nach übernahmen die anderen Piratenkinder die Bezeichnung und seitdem weiß jedes Piratenkind der „Insel der Dämonen“ und natürlich auch jeder Papagei, dass ein Sling das Kindermixgetränk ist und ein Kinder–Draguesito, ein „Draguesito-Sling“, die Apfelsaft-Variante bezeichnet. Die Variante mit dem Mango-Saft heißt natürlich „Mango-Sling“.