Entdeckung des Westvolks

Diese Fee war der Sage nach nicht nur sehr schön, sondern durch ihre Art, ihr Verhalten und ihr Können unglaublich betörend. Die Wassermänner, die einmal mit ihr zusammen waren bekamen dieses Erlebnis nie wieder aus ihrem Kopf und erinnerten sich ein Leben lang daran. Woher diese Fee kam, wusste niemand, aber sie lebte schon so lange mit dem Westvolk in dieser Gegend, dass niemand mehr danach fragte. Gerüchte besagten, sie habe noch zwei Schwestern, die hässlich sind, an Land leben und sogar Flügel haben sollen. Manchmal, wenn sie an Land in menschlicher Gestalt ist, soll sie diese angeblich besuchen. Ein weiteres Gerücht besagt, sie solle die Tochter eines Gottes sein, was zwar ihre Zauberkraft erklären würde, aber die Frage aufwirft, warum sie scheinbar nicht zu den unsterblichen, sondern zu den sterblichen Zauberwesen gehört. Was zählte war, dass sie eine liebevolle Führerin der Siedlungen rund um die Inselgruppe, die sie „Belau“ nannten, war und dass die Nixen und Wassermänner sie liebten. Wenn es etwas gab, was sich die Bewohner des Westreichs noch wünschten, dann war es, einmal in ihrem Leben die Siedlungen der Region Belau zu besuchen und mit den Nixen und Wassermännern dort ein paar schöne Tage zu verleben, denn einen Teil des betörenden Könnens ihrer Fee hatten die Bewohner dort nach und nach auch selbst übernommen.
Nach ein paar Tagen wussten die Wassermänner aus dem Ostreich genau, welche Wohltaten ihnen als Gäste hier zustanden, die sie für sich einfordern konnten. Als Bewohner des Ostlandes taten sie dies selbstverständlich auch, weil es ihnen zustand. Als eine Nixe einmal liebevoll zu einem Wassermann der eigenen Siedlung sein wollte, statt zu ihnen als Gäste, töteten sie den Wassermann und zwangen die Nixe liebevoll zu ihnen zu sein. So eine Tat hatte es im Westreich nicht mehr gegeben, solange sich die Bewohner erinnern konnten. Deshalb wurden beide Gäste zu dem Gebäude geführt, in dem die Nixe Recht sprach und entschied, wie eine solche Tat bestraft werden sollte. Alle anwesenden Bewohner der Siedlung, sowohl Wassermänner, als auch Nixen waren der Meinung, dass dieses Unglück nur ein Versehen und ein ungewollter Unfall gewesen sein kann, was die beiden Wassermänner des Ostreichs auch bestätigten. Sie entschuldigten sich ganz oft, beteuerten, dass es ihnen unendlich leidtut und dies nie wieder vorkommen sollte. Heimlich machten sie sich jedoch über die Naivität und Dummheit der Bewohner des Westreichs lustig, die so etwas als verzeihenswerten Unfall ansehen. Da sich die Bewohner des Westreichs solche überheblichen, arroganten und bösartigen Gedanken überhaupt nicht vorstellen konnten, verkündete die Nixe als Strafmaß, dass sie zwei Tage lang mit den Bewohnern gemeinsam die Bonito – Fische der Fischfarm füttern sollten.